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Illegaler Welpenhandel: ÖTV deckt Betrug auf

Illegaler Welpenhandel: ÖTV deckt Betrug auf

Auf verdächtige Inserate stieß kürzlich eine aufmerksame Tierfreundin bei der Suche nach einem Hundezüchter: Unterschiedliche Rassen wurden zu Billigpreisen angepriesen. Nach einer Kontaktaufnahme bot man sogar an, die Tiere wie eine Ware durch ein Transportunternehmen zustellen zu lassen.

Die Plattform wurde von uns daraufhin sorgfältig geprüft und wir konnten weitere verdächtige Hinweise identifizieren. Die Anzeigen wiesen die gleichen Welpenfotos auf, waren jedoch mit unterschiedlichen Kontaktdaten versehen. Die Webseite www.adiso.at präsentierte sich als österreichische Kleinanzeigenplattform, verfügte jedoch über keinerlei Impressumsangaben und die Spuren der Betreiber führten ins Ausland.

Illegaler Welpenhandel entpuppte sich als Betrugsfalle

Mit den gesammelten Hinweisen meldeten wir uns beim Internet-Ombudsmann („Watchlist Internet“). Nach eingehender Prüfung der Welpenanzeigen kam auch die „Watchlist“ zu dem Ergebnis, dass hier eine Betrugsfalle vorliegt und veröffentlichte eine offizielle Warnung über www.adiso.at auf ihrer Seite.

Welpenhandel WhatsApp
Fragwürdig: Nach Kontaktaufnahme wurde angeboten, die Welpen wie eine Ware zustellen zu lassen.

Kriminelle Vorgehensweise von adiso.at

Mit niedlichen Welpenfotos wollten Betrüger Personen auf die Plattform www.adiso.at locken. Hatte sich der Käufer für einen Welpen entschieden, musste er das Geld vorab überweisen, ohne den Hund jemals gesehen zu haben. Oft entpuppen sich solche Anzeigen als wahre Kostenfallen: Es kommt zu weiteren Geldforderungen, bis die Opfer begreifen, dass es „ihren“ Welpen gar nicht gibt. Die Beschreibungen der Hunde sind dabei so formuliert, dass eine Anschaffung besonders unkompliziert klingt. Die Preise bewegen sich meist zwischen 200 und 400 Euro pro Welpe und sind damit auffallend niedrig. Ob es sich um zugelassene Zuchten handelt, ist nicht ersichtlich.

Diese Dinge sprechen gegen einen Einkauf auf dieser Plattform:

  • Inserate mit denselben Welpen-Fotos und Kontaktdaten sind teilweise doppelt und dreifach zu finden, während jeweils unterschiedliche Zuchtorte angegeben werden.
  • Es gibt keine Informationen zu den Verkäufern, meist ist nur eine WhatsApp-Nummer auffindbar. Dabei handelt es sich oft um ausländische Nummern, obwohl im jeweiligen Inserat von einem österreichischen Züchter die Rede ist.
  • Die Plattform adiso.at genießt keine große Bekanntheit und stellt kein Impressum zur Verfügung. Es ist also nicht möglich, genaueres über die Betreiber zu erfahren.
  • Weitere Nachforschungen ergaben, dass die Website aus der Ukraine betrieben wird. Sehr ungewöhnlich für eine Plattform, die sich speziell an den österreichischen Markt wendet!

Augen auf beim Welpenkauf: Billigpreise sollten Misstrauen wecken

Der Österreichische Tierschutzverein engagiert sich seit Jahren gegen illegalen Welpenhandel. Unser Appell: bitte kaufen Sie keine Billigwelpen aus dem Internet! Dahinter stecken kriminelle Machenschaften. Entweder vegetieren die Elterntiere unter unwürdigen Bedingungen vor sich hin und 50% der Welpen sind so schwer krank, dass sie sterben oder so wie in diesem Fall: Sie laufen Gefahr auf Betrüger hereinzufallen. Das heißt nicht, dass Sie keinen guten Züchter über das Internet finden können oder alle Anbieter skrupellose Betrüger sind. Seien Sie jedoch skeptisch, fragen Sie stets genau nach. Wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, lassen Sie lieber die Finger davon und melden Sie den Verkäufer bei der Tierschutzombudsperson Ihres Bundeslandes. Unser Rat: Kaufen Sie nur von einem gemeldeten und seriösen Züchter. Oder noch besser – schenken Sie einem geretteten Tier von einem unserer Assisi-Höfe oder einem Tierheim ein Zuhause.

Welpenhandel adiso
Ob es sich um zugelassene Züchter handelt, ist auf der Seite adiso.at nicht ersichtlich.

Tipps für einen sicheren Welpenkauf

  • Lassen Sie sich vor dem Kauf eines Welpen unbedingt die Mutter zeigen, um gesundheitliche Probleme auszuschließen.
  • Bei Rassehunden sind, je nach Rasse, tierärztliche Untersuchungen der Elterntiere vorgeschrieben. Informieren Sie sich vorab und lassen Sie sich diese Atteste zeigen.
  • Der Preis für einen Rassehund vom Züchter schwankt etwa zwischen 800 bis 1.200 Euro. Alles, was deutlich darunter liegt, ist nicht marktüblich und sollte Misstrauen wecken.
  • Besuchen Sie die Welpen vor Ort beim Züchter, um sich davon zu überzeugen wie die Tiere leben.
  • Ein seriöser Züchter möchte wissen, in welche Verhältnisse der Welpe kommt. Werden keine Fragen gestellt, geht es nur ums Geldverdienen.
  • Bei einem seriösen Züchter erhalten Sie einen vollständig ausgefüllten EU-Heimtierausweis, mit Impfpass.
  • Wenn es einen Kaufvertrag gibt, sollte er Namen, Adresse und Kaufpreis enthalten.

Großer Erfolg für Österreichischen Tierschutzverein

Dank der aufmerksamen Tierfreundin und dem schnellen Handeln des Österreichischen Tierschutzvereins wurden die Tieranzeigen auf www.adiso.at entfernt. Das zeigt wie wichtig es ist, gemeinsam und schnell gegen solche Betrügereien vorzugehen. Die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins kann nur dank Ihrer Hilfe bewerkstelligt werden! Als gemeinnütziger Verein sind wir zur Gänze auf die Unterstützung von Tierfreunden angewiesen. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass wir uns auch in Zukunft erfolgreich gegen illegalen Tierhandel einsetzen können. Vielen Dank!

Illegaler Welpenhandel
Höchst verdächtig: Die Welpen auf den immergleichen Fotos wurden in unterschiedlichsten Ortschaften angeboten.