Viele Hunde sehnen sich im Sommer nach Abkühlung. Was kaum jemand weiß: Zu viel Wasser kann für die treuen Vierbeiner tödlich enden – jedes Jahr sterben Hunde an einer Wasservergiftung. Der Österreichische Tierschutzverein klärt auf, wie Sie Ihren Liebling davor schützen und eine Wasservergiftung beim Hund rechtzeitig erkennen.
Es gibt eindeutig nichts Schöneres, als einen Sommertag mit seinem verbeinigen Freund am Wasser zu verbringen. Nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Hunde ist eine Abkühlung im kühlen Nass herrlich. Ausgelassen toben, schwimmen und das Lieblingsspielzeug apportieren – das klingt doch einfach wunderbar!
Hypotone Hyperhydration: aus Badevergnügen wird Badealptraum
Dass das Badevergnügen aber relativ schnell zum Badealptraum werden kann, wissen leider die wenigsten Hundebesitzer. Denn: Nimmt ein Hund innerhalb kurzer Zeit eine große Menge Wasser auf, wie das beim Spielen im und am Wasser oft der Fall ist, kann dies zu einer lebensbedrohlichen hypotonen Hyperhydration (=Wasservergiftung) führen.
Hierbei gerät der Elektrolythaushalt außer Kontrolle und der Körper stellt auf ein „Notprogramm“ um. Fehlt es an Natrium, stellen die Nieren ihre Arbeit ein, um nicht noch zusätzliche Elektrolyte auszuscheiden. Dann wird das Wasser nicht mehr über den Urin ausgeschieden, sondern lagert sich in den Zellen ein. Speziell im Gehirn führen angeschwollene Zellen zu einem Überdruck und können neurologische Störungen verursachen.
Häufige Anzeichen einer Wasservergiftung
Anfängliche Symptome:
- starkes Speicheln aufgrund von Übelkeit
- Erbrechen
- Blähbauch
- Erschöpfung
- starkes Hecheln
- geweitete Pupillen
Späte Symptome:
- Koordinationsstörungen
- Krämpfe
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- helle Schleimhäute
- im Extremfall Bewusstlosigkeit
Wasservergiftung beim Hund kann tödlich enden
Unbehandelt kann eine Wasservergiftung beim Hund tödlich enden. Zeigt der Hund erste Symptome, sollten Sie ihn unbedingt von jeglicher Flüssigkeitsaufnahme abhalten. Instinktiv versuchen wasservergiftete Hunde, noch mehr Flüssigkeit aufzunehmen, um den Natriumhaushalt aufrechtzuerhalten. Ist der Hund noch zur Nahrungsaufnahme in der Lage, können Sie ihm salzhaltige Nahrung (Cracker, Salzstangen etc.) verabreichen. Zudem sollte sofort ein Tierarzt kontaktiert werden.
Gefahr beim Baden: Wasservergiftung vorbeugen
Dem Hund das geliebte Nass gänzlich zu verbieten, ist nicht nötig, wenn Sie Folgendes beachten:
- Zwischen einzelnen Spielgängen im Wasser unbedingt Pausen im Schatten einlegen.
- Das Apportieren des Spielzeugs stark minimieren bzw. komplett weglassen, da dabei eine unkontrollierte Wasseraufnahme erfolgt.
- Den Hund niemals unbeaufsichtigt am oder im Wasser (Pool, Meer, See) lassen!
Somit steht dem Badevergnügen mit Ihrem Liebling nichts mehr im Weg und Sie können den Sommer gemeinsam in vollen Zügen genießen!