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Österreich gegen Reduktion von Pestiziden bis 2030

Österreich gegen Reduktion von Pestiziden bis 2030
Österreich positioniert sich gegen die EU-weite Pestizidreduktion bis 2030. | pixabay/schauhi

Endlich: Die EU-Kommission will Pestizide bis 2030 drastisch reduzieren. Die Gefahren chemischer Pflanzenschutzmittel für Bienen, Tiere, Umwelt und die menschliche Gesundheit sind seit Langem bekannt. Umso erschreckender: Österreich positionierte sich gegen Frankreichs Vorschlag, den Einsatz von Pestiziden bis 2030 EU-weit zu halbieren.

Österreich präsentiert sich nur zu gern als Vorzeigekandidat in Puncto nachhaltiger und biologischer Lebensmittelerzeugung. In Brüssel zeigte sich kürzlich jedoch ein anderes Bild: Als einziges Land positionierte sich Österreich gegen Frankreichs Vorschlag, den Pestizideinsatz bis 2030 EU-weit zu halbieren. Das bestätigen Dokumente aus dem Rat der Landwirtschaftskammer, die die Umweltschutzorganisation Global2000 kürzlich veröffentlichte.

Pestizide tragen maßgeblich zum Bienensterben bei. | pixabay/rostichep

Intransparenz beim Pestizideinsatz in Österreich

Laut Medienberichten hat sich der Verkauf von Pestiziden in Österreich zwischen 2011 und 2018 verdoppelt. Wie viel Pestizide Österreichs Bauern tatsächlich einkaufen bzw. einsetzen und wie hoch der Anteil chemischer und biologischer Mittel ist, verrät das Landwirtschaftsministerium unter Berufung auf Amtsgeheimnis und Datenschutz nicht. Der Österreichische Tierschutzverein fordert hier dringend mehr Transparenz.

Chemische Pflanzenschutzmittel gefährden Tiere, Umwelt und Gesundheit. Es ist höchste Zeit, dass Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger mit den anderen EU-Ländern an einem Strang zieht und die dringend notwendigen Veränderungen in der Lebensmittelproduktion nicht länger blockiert!

Regierung lehnte Glyphosatverbot ab

Erst im November stimmten ÖVP, Grüne und NEOS gegen einen SPÖ-Antrag, der den Einsatz von Glyphosat in Österreich mit 19. November verboten hätte. Dabei sind laut Umfragen 93 Prozent der Österreicher gegen den Einsatz des meistverkauften Pestizidmittels der Welt.