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Friedhof der Kuscheltiere

Friedhof der Kuscheltiere

Einen grausigen Fund machten Kinder aus Pebering bei Eugendorf am Abend des 25. Februar. Sie entdeckten Tierkadaver in und neben einem Entwässerungsgraben vor einem Jägerhochstand. Dabei waren abgetrennte Gliedmaßen von Katzen, Rehen und Vögeln. Die Eltern riefen den Österreichischen Tierschutzverein zu Hilfe, da die Kinder besonders vom Anblick eines Katzenkopfes schwer geschockt waren.

Der Österreichische Tierschutzverein unternahm gleich am nächsten Tag einen Lokalaugenschein und barg etliche Kadaver aus dem Gewässer. In manchen Fällen war der Verwesungsprozess so weit fortgeschritten, dass eine Bergung nicht mehr möglich war. Ein gefundenes Katzenfell in relativ gutem Zustand wies eindeutige Schroteinschüsse auf, die aus nächster Nähe erfolgten. Dies erlaubt den Schluss, dass es sich dabei nicht um verwilderte Streunerkatzen, sondern um zahme Hauskatzen handelte.

Die Anwesenheit unserer Mitarbeiter entging nicht der Aufmerksamkeit der Bevölkerung, so kamen zuerst ein Landwirt, dann der Bürgermeister und schließlich ein Jäger unbekannten Namens, dem Bürgermeister jedoch bekannt, vor Ort. Er gab vor mehreren Zeugen zu, Katzen im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zu erschießen und deren Körperteile dann zum Anlocken von Füchsen auszulegen. Laut dem Salzburger Landesjagdgesetz dürfen (nicht müssen!) im Wald herumstreifende Katzen erschossen werden.

Die Schroteinschüsse wurden allerdings mit einem sehr kleinkörnigem Schrot (Vogelschrot), der nur auf kurze Distanz tödlich ist, vorgenommen.

Dass die Katze aus nächster Nähe erschossen wurde, ermöglicht für den Österreichischen Tierschutzverein, zwei Schlussfolgerungen: 1) dass der Jäger die Katzen nicht bequem vom wind- und wettervom Hochstand aus erschoss ( Daher befanden sich die Katzen entweder nicht im Wald, sondern ebenfalls auf dem sogenannten "Luderplatz", oder der Jäger hat nicht vom gemütlichen und wettergeschützten Hochstand aus geschossen, sondern im Wald.

Weiters sagte der Jäger aus, die meisten Katzen seien überfahren worden und er habe sie dann als Fuchsköder ausgelegt. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass die Jägerschaft ständig die Straßenränder nach überfahrenen Katzen absucht!

Auch viele Fischüberreste wurden vor Ort gefunden. Vermutlich wurden damit diverse Tiere in die tödliche Falle gelockt. Ein Bein eines großen Vogels (Fischreiher oder Storch), sowie eine ganze Krähe wurden ebenfalls entdeckt.

Für den Österreichischen Tierschutzverein ist damit erneut der Beweis erbracht, dass unzählige Haustiere von Jägern erschossen werden und es sich nicht, wie stets von der Jägerschaft behauptet, um Einzelfälle handelt. Das tote Haustier ist nach wie vor Besitz seines Halters und müsste diesem auch zurückgegeben werden, anstatt zerteilt als Köder verwendet zu werden. Wer unsere Foderung nach einer Änderung der Jagdgesetze zum Verbot des Haustierabschusses unterstützen möchte, kann hier unsere Petition unterschreiben.