Per Notruf alarmierte eine Gruppe Wanderer die Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins: Ein ausgehungertes Fischotter-Baby hatte sich in Eben am Traunsee (OÖ) an ihre Fersen geheftet und die Ausflügler bis zum Parkplatz verfolgt.
„Als wir am Einsatzort eintrafen, war der kleine Fischotter schwach und stark ausgehungert“, berichtet Ulrike W., Leiterin des Assisi-Hofs Oberösterreich in Frankenburg. „Wir konnten ihn vorsichtig einfangen und in Sicherheit bringen.“ Die großräumige Suche nach der Mutter und möglichen Geschwistern des Jungtiers brachte kein Ergebnis. Auch eine weitere Suchaktion am darauffolgenden Tag verlief vergeblich.
Tierrettung rettet seltenes Jungtier
In seinem derzeitigen Zustand würde „Oscar“, wie das Fischotterjunge getauft wurde, ohne menschliche Hilfe nicht überleben. In Abstimmung mit den Behörden bleibt er deshalb vorerst auf dem Assisi-Hof Oberösterreich in Frankenburg, wo er von ausgebildeten Tierpflegern versorgt und aufgezogen wird. Noch ist nicht sicher, ob eine Auswilderung in Zukunft rechtlich möglich ist.
„Sollten wir nicht die Erlaubnis bekommen, ‚Oscar‘ auszuwildern, werden wir ein artgerechtes Gehege auf dem Assisi-Hof für ihn errichten“, versichert ÖTV-Vorstandsmitglied Dr. Erich Goschler.
Update: 03. September 2019
Happy End für Otter Oscar
Ganze 2 Wochen umsorgten Tierpfleger des Assisi-Hofes in Frankenburg das zugelaufene Fischotter-Baby Oscar rund um die Uhr. Am 15.August war das Jungtier einer Wandergruppe aufgefallen, die die Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereines kontaktierte. Mit medizinischer Versorgung und 24-Stunden Beobachtung, konnte sich Oscar von einem stark ausgehungerten und dehydrierten Jungtier ohne Mutter und Geschwister, zu einem kräftigen und frechen Fischotter-Baby entwickeln. „Wir schätzen Oscar auf ca. 5 Wochen jung. Mittlerweile hat er sein Naturelement Wasser lieben gelernt“ so Ulrike W., Hofleiterin des Assisi-Hofes in Frankenburg.
Oscar darf wieder in die freie Natur
Nachdem sich Oscar unter der Obhut der Tierpfleger des Assisi-Hofes prächtig entwickelte konnte der Österreichische Tierschutzverein den jungen Fischotter vergangene Woche endlich wieder mit Artgenossen vereinen. „Wir freuen uns, dass Oscar so großartige Fortschritte gemacht hat und wieder zu Kräften gekommen ist“ so das gesamte Team des gemeinnützigen Vereines. Einmal mehr betonen die Tierpfleger der Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereines wie wichtig und hilfreich es ist, Augen und Ohren offen zu halten um im Zweifelsfall immer die Tierrettung zu rufen.
Zutrauliche Wildtiere brauchen meistens Hilfe
„Fischotter sind nachtaktive Tiere. Wird ein solches tagsüber gefunden, ist das fast immer ein Warnsignal“, sagt Dr. Erich Goschler. Auch wenn ein Wildtier menschliche Nähe sucht und auffallend zutraulich wird, stecke dahinter meistens ein Hilferuf. Vor allem, wenn ein Tier – wie in „Oscars“ Fall – noch klein und das Muttertier nicht auffindbar ist, sollte der Tierarzt oder die Tierrettung alarmiert werden.
Dank den aufmerksamen Wanderern und der raschen Hilfe des Österreichischen Tierschutzvereins, ist „Oscar“ mittlerweile bei Kräften und auf dem Weg der Besserung.
Fischotter lange vom Aussterben bedroht
Durch den Verlust von Lebensraum, Umweltgifte und intensive Bejagung war der Fischotter in Österreich noch vor wenigen Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Erst in den letzten zwanzig Jahren konnte sich der Bestand langsam erholen.
Hilfe und Zuflucht für Tiere wie „Oscar“
Die Assisi-Höfe des Österreichischen Tierschutzvereins bieten notleidenden Haus- und Wildtieren Hilfe und Zuflucht. All das geschieht in enger Zusammenarbeit von fachkundigen Tierpflegern, Tierärzten und Hilfskräften der Tierrettung. Um Tieren wie „Oscar“ auch in Zukunft helfen zu können, ist der Verein auch weiterhin auf Spenden und Patenschaften von Tierfreunden angewiesen.
Spendenkonto:
Österreichischer Tierschutzverein – Oscar
IBAN: AT386000000093215400
BIC: BAWAATWW