Sie haben ein Vogelbaby gefunden, das offensichtlich menschliche Hilfe braucht? Ein Vogelkind aufzuziehen ist eine schwierige Aufgabe, auch die beste Pflege bietet leider keine Überlebensgarantie. Mit diesen Tipps erhöhen Sie die Chance, dass Ihr Vogeljunges groß und stark wird:
- Wärme spenden: Um alle Körperfunktionen aufrechthalten zu können, braucht das Vogelbaby schnellstmöglich Wärme. Wickeln Sie es vorsichtig in ein Tuch oder einen Schal und tragen Sie es im Schutz der eigenen Körperwärme nach Hause.
- Wärmflasche: Ist das Vogeljunge noch nicht befiedert, legen Sie es zur Hälfte auf ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche. Aber Vorsicht: Achten Sie auf genügend Sicherabstand – bei zu viel Wärme kann das Vogelkind überhitzen. Bei einem bereits befiederten Findling reicht Zimmertemperatur, damit er sich wohlfühlt.
- Nest bauen: Basteln Sie Ihrem kleinen Vogeljungen ein warmes Nest aus Papierschnipseln, Küchenrolle und einem abdeckbaren Pappkarton. Achtung: Die Schachtel muss unbedingt luftdurchlässig sein – vergessen Sie bitte nicht, sie mit genügend Luftlöchern zu versehen!
Vogelbaby gefunden – füttern ja oder nein?
- Nicht wahllos füttern: Je geschwächter das Findelkind, desto größer die Gefahr, dass es sich bei der Fütterung verschluckt. Das kann bis zum Erstickungstod führen.
Zu frühes Füttern endet oft mit Verdauungsproblemen und Kreislaufversagen. Bitte füttern Sie Ihr Vogelkind deshalb nur nach Absprache mit einem Tierarzt, einer Tierrettung oder einer Wildtierauffangstation. Die Art eines Vogeljungen zu bestimmen ist äußerst schwierig und eine nicht artgerechte Fütterung kann tödlich enden. Zudem muss ein unterkühltes bzw. verletztes Vogelbaby zuallererst verarztet und gewärmt werden, da es Wasser und Futter sonst nicht verstoffwechseln kann. - Lösung aus Traubenzucker: Falls Sie keinen Wildtierexperten erreichen, können Sie notdürftig Traubenzucker in lauwarmem Wasser auflösen und dem Vogelbaby in einem flachen Behältnis anbieten. Verschmäht es das Zuckerwasser, können Sie es vorsichtig auf den äußeren Schnabelrand streichen. Schon wenig reicht aus, damit es vom Vogelkind aufgenommen und geschluckt werden kann. Bitte verzichten Sie auf den Einsatz einer Pipette, da die Verschluckungs- bzw. Erstickungsgefahr damit sehr groß ist.
Wann Vögel wirklich Hilfe brauchen
Sie haben einen kleinen Vogel gefunden? „Retten, mitnehmen, versorgen“, ist da oft der erste Instinkt. Doch für ein Vogelbaby ist menschliche Hilfe nicht immer das Beste. Lesen Sie, wann Jungvögel wirklich gerettet werden müssen.
Im Notfall Tierrettung alarmieren
- Tierrettung Gmunden & Vöcklabruck: Erreichbar über die 24-Stunden-Notrufnummer ☎️ 0664/96 42 685.
- Für Notfälle in anderen Bundesländern & Regionen: Kontaktieren Sie die Tierrettung oder Wildtierhilfe in Ihrer Nähe.