2017 hatte gerade begonnen, schon rückte unsere Tierrettung das erste Mal aus: Im Bezirk Vöcklabruck mussten 16 Ziegenböcke und ein Pony aus einem fürchterlichen Stall gerettet werden.
Die überforderte Tierhalterin selbst kontaktierte den ÖTV. Bei einem Lokalaugenschein am nächsten Tag boten sich mehrere Missstände. 16 unkastrierte Ziegenböcke und ein Pony waren in dem Stall angebunden. Der Stall wies praktisch kein Tageslicht auf. Nur eine kleine, sehr schwache Glühbirne bot ein wenig Licht. Die Tiere waren in einen entsetzlichen gesundheitlichen Zustand. Dieser reichte von beschädigten Hörnern über entzündete Hufe bis zu dem Verdacht von Räude. Da die Böcke nicht kastriert waren, mussten sie aufgrund ihres vom Testosteron beeinflussten Verhaltens angebunden werden, um sich nicht selbst zu verletzen. Herausstehende Nägel und Schrauben bis zu gefährlich hoch gestapelten Sperrmüll sorgten für weitere Verletzungsgefahren. Hinzu kamen noch die absolut unhygienischen Bedingungen – überall Kot und verfaulte Eier der freilaufenden Hühner.
Die Verhältnisse konnten nicht als artgerecht bezeichnet werden, weshalb die zuständige Behörde die Tiere sicherstellen musste. Gott sei Dank konnte der ÖTV schnell ein vorübergehender Stall organisieren, der genügend separierte Räume bot, um für Frieden innerhalb der Kleingruppen zu sorgen. Die Umsiedelung fand dann schon wenige Tage nach dem Bekanntwerden ohne erwähnenswerte Komplikationen statt. Anschließend wurden die Tiere noch von einer Tierärztin erstbegutachtet, wobei erfreulicherweise festgestellt werden konnte, dass sich die Tiere bereits erholen.
Der Besitzerin wurde nun durch die Behörde Zeit gegeben, den Stall so herzurichten, dass die Tiere nicht mehr angebunden werden müssen und die Voraussetzungen für eine artgerechte Tierhaltung erfüllt werden.